Fossile Kraftwerke in Bayern

Strom aus fossilen Kraftwerken besitzt einen Anteil von rund 18% in Bayern. Man setzte in Bayern wegen der geringen Lagerstätten von fossilen Energiequellen vor allem auf Atomkraft. Daher ist der Anteil an fossilen Energiequellen an der Stromerzeugung im Vergleich zum Deutschlandweiten Anteil nicht mal halb so groß. Beim Strommix von Deutschland hatten fossile Energieträger 2010 einen Anteil von rund 55%.

Fossile Kraftwerke sind häufig Heizkraftwerke. Das heißt sie besitzen eine Kraft-Wärmekopplung. Daher erzeugen sie nicht nur Strom sondern liefern auch Fernwärme. Deswegen stehen sie häufig in der Nähe größerer Städte, wie zum Beispiel das Heizkraftwerk Sandreuth in Nürnberg (Betreiber N-ERGIE AG) oder das Heizkraftwerk Nord bei München (Betreiber Stadtwerke München AG).

Als fossile Energieträger werden in Bayern Erdgas, Steinkohle und Heizöl eingesetzt. Erdgas besitzt in Bayern den größten Anteil unter den fossilen Energieträger mit fast 12 %. Steinkohle hat einen Anteil von rund 4 % und Heizöl besitzt nur einen Anteil von fast 2%.

Früher dienten Erdgaskraftwerke ausschließlich zur Deckung der Mittel- und Spitzenlast des Strombedarfs. Zur Deckung der Grundlast waren sie zu unrentabel. Moderne Erdgaskraftwerke sind GuD-Kraftwerke. GuD steht für Gas und Dampf. Bei den Kraftwerk werden die Prinzipien eines Gasturbinen- kraftwerkes und eines Dampfkraftwerkes kombiniert. Mit einen Wirkungsgrad von bis zu 60 % sind GuD-Kraftwerke auch als Grundlastkraftwerk rentabel. Das größte Erdgaskraftwerk in Bayern ist das Kraftwerk Irsching bei Vohburg. Es besteht aus fünf Blöcken, wobei nur Block 3, 4 und 5 in Betrieb sind. Block 3 hat eine Leistung von 415 MW in den 70er gebaut. Block 4 und 5 sind moderne GuD-Kraftwerke die 2011 bzw. 2010 in Betrieb gingen. Block 4 hat eine Leistung von 555 MW und Block 5 860 MW. Betreiber des Kraftwerkes ist die E.ON Kraftwerke GmbH.
Steinkohlekraftwerke werden hauptsächlich zur Deckung der Mittellast eingesetzt. Zur Deckung der Spitzenlast des Strombedarf werden sie nicht eingesetzt. Dafür sind sie zu langsam. Die Zahl der Kohlekraftwerke ging in den letzten 10 Jahren in Bayern zurück. Durch die GuD-Technik gewann Erdgas an Attraktivität. So wird zum Beispiel das Heizkraftwerk Würzburg seit 2003 mit Erdgas betrieben. Das größte Kohlekraftwerk in Bayern ist das Kraftwerk Zolling mit einer Leistung von 449 MW. Besitzer ist die GDF Suez, die es 2008 von E.ON gekauft hat. Das Kraftwerk besitzt eine maximale Fernwärmeleistung von 150 MW und liegt in Oberbayern rund 39 km nordöstlich von München.
Schweres Heizöl ist ein Abfallprodukt von öl Raffinerien. So ist es nicht verwunderlich, dass das einzige Kraftwerk das schweres Heizöl verbrennt in der Nähe von der Raffinieren in Vohburg und Ingolstadt (inzwischen stillgelegt) liegt. Das Kraftwerk Ingolstadt hat eine Leistung von 840 MW. Es dient der Deckung der Mittel- und Spitzenlast. Die vier Kraftwerksblöcke wurden in den 60er und 70er in Betrieb genommen. Davon sind nur noch Block 3 und 4 mit einer Leistung von je 420 MW in Betrieb. Block 1 und 2 wurden 1994 stillgelegt. Betreiber des Kraftwerks ist die E.ON Kraftwerke GmbH. Neben schweren Heizöl wird auch leichtes Heizöl verwendet. Allerdings nur als Ersatzenergieträger für Erdgas.


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