In der Stadt Würzburg in Unterfranken gibt es insgesamt fünf Kraftwerke und über 400 Photovoltiakanlagen. Die installierte Gesamtleistung beträgt rund 160 MW (Kraftwerke und Photovoltaikanlagen), stand September 2011. Regenerative Kraftwerke, inklusive Photovoltaik, haben daran einen Anteil von rund sieben Prozent. Die restlichen 93 Prozent kommen durch das Heizkraftwerk Würzburg mit einer Leistung von 125 MW und dem Müllheizkraftwerk Würzburg mit einer Leistung von 25 MW zustande.
Es gibt zwei Wasserkraftwerke in Würzburg. Ein großes Laufwasserkraftwerk am Main mit einer Leistung von 0,9 MW und ein kleines am Pleichach mit einer Leistung von ca. 0,016 MW. Das am Main ist das Kraftwerk Würzburg, auch "Alte Mainmühle" genannt, liegt am Mainkai 3. Es wurde 1924 in Betrieb genommen. Der Besitzer ist die E.ON Wasserkraft GmbH.
Neben den zwei Wasserkraftwerken gibt es noch ein Biomasseheizkraftwerk in Würzburg. Es liegt im Ortsteil Versbach. Die elektrische Leistung beträgt 0,35 MW. Als Brennstoff dienen Holzpellets. Mit der Fernwärme vorsorgt es die Kirche, den Kindergarten, Das Pfarrhaus und das Pfarrheim in Versbach.
Auf den Dächern von Würzburg sind über 400 Photovoltaikanlagen installiert. Die Gesamtleistung beträgt rund 10 MW. Als Verteilnetzbetrieber ist die Mainfranken Netze GmbH zuständig. Eine Tochterfirma der Stadtwerke Würzburg, der örtliche Stromanbieter Würzburgs
Das Heizkraftwerk Würzburg wurde 1954 als Kohlekraftwerk in Betrieb genommen. 2003 erfolgte die Umstellung auf Erdgas. Es ist eines der wenigen fossile Kraftwerke in Unterfranken. Der Umbau zum modernen GuD Kraftwerk (GuD: Gas und Dampf) erfolgte in drei Phasen. In der ersten Phase wurde die erste GuD Anlage (Block IV) auf dem ehemaligen Kohlelagerplatz gebaut. Die Bauzeit dauerte von 2003 bis 2005. Die zweite GuD Anlage (Block II) wurde von 2006 bis 2009 (Phase zwei) gebaut. In der dritten Phase wurde der alte 105 Meter hohe Schlot des Kohlekraftwerks durch drei schlanke 70 Meter hohe Kamine ersetzt. Außerdem wurde die Außenfassade des Kraftwerks neu gestaltet. Ziel der Maßnahmen war es das Heizkraftwerk optimal in das Stadtbild anzupassen. Da das Kraftwerk mitten in der "Kulturmeile alter Hafen" liegt. Das Kraftwerk besitzt noch den alten Block III. Diese dient als Spitzenlastreserve für die Fernwärme und wird mit Kohle geheizt. Block IV dient zur Deckung des Strombedarfs bei Grund- und Mittellast. Block II dient zur Deckung des Strombedarfs bei Spitzenlast. Beide Blöcke besitzen eine Kraft-Wärme-Kopplung. Das Kraftwerk liegt an der Friedensbrücke. Es deckt über die Hälfte des Strombedarfs der Stadt Würzburg. Betrieben und Eigentümer ist die Heizkraftwerk Würzburg GmbH. Besitzer der GmbH ist zu 24,9 Prozent die Thüga AG und zu 75,1 Prozent der örtliche Stromanbieter Würzburg, die WVV.
Das Müllheizkraftwerk Würzburg (abgekürzt: MHKW) wird vom Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg betrieben. Der Verband ist zugleich auch Eigentümer. Gegründet wurde er Verband von der Stadt Würzburg, dem Landkreis Würzburg und dem Landkreis Kitzingen. Die Linie eins und zwei des Kraftwerks ging 1984 in Betrieb. Die Linie drei 1998. Das Kraftwerk besitzt eine maximale elektrische Leistung von 25 MW. und eine maximale Fernwärmeleistung von 28 MW. Die verbrannten Abfälle sind zu 50 bis 60 Prozent aus biogenen Ursprungs, zum Beispiel Holz oder Papier. Biogene Abfälle gelten als erneuerbare Energie (EEG, §3). Daher ist rund die Hälfte des erzeugten Stroms aus dem MHKW Ökostrom. Je nach Jahreszeit deckt das MHKW rund 20 Prozent des Energieverbrauchs der Stadt Würzburg.
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